Verbesserte Systemintegration an Bord mit Hilfe des maritimen Module Type Package (MTP) Standards

Viele moderne Schiffe zeichnen sich durch immer höhere Komplexität und eine zunehmende Anzahl an Messstellen aus. Fehleranfälligkeit und Zeitbedarf während der Inbetriebnahme nehmen zu.

Im MTP-Arbeitskreis des VDMA werden von einer großen Gruppe namhafter Vertreter der maritimen Wirtschaft Erfahrungen und Normung der Verfahrenstechnischen Industrie derzeit auf schiffstechnische Bedürfnisse adaptiert und in einem MTP-Einheitsblatt beschrieben. 

MTP zeichnet sich aus durch zeitgemäße standardisierte Schnittstellen, eine dezentrale Anordnung intelligenter, modular aufgebauter Automationssysteme sowie eine dienste- und statusorientierte Leitebene. Neben Fehlervermeidung und verkürzter Inbetriebnahme werden Übersichtlichkeit und erweiterte Möglichkeiten zur Werkserprobung gewonnen. Als zusätzliche Vorteile des MTP-Standards gelten Herstellerunabhängigkeit, Flexibilität bei Nachrüstung und vereinfachte Nutzungsänderungen und Erweiterungen bestehender Anlagen. Dabei lässt der neue Standard es durchaus zu, auch mit herkömmlichen Automationssystemen gemischt genutzt zu werden.

Die Hochschule Flensburg arbeitet seit der Gründung des Arbeitskreises aktiv an der Entwicklung des MTP-Standards mit, ist im zugehörigen Redaktionskreis vertreten stellt mit dem Forschungsstandort Flensburg/Kielseng eine schiffähnliche Motoren- und anlagentechnische Plattform bereit, auf der selbst erstellte und fremde Automationskomponenten unterschiedlicher Modul- und Automationssystemhersteller in einem gemeinsamen Netzwerk erprobt, weiterentwickelt und als Showcase genutzt werden können.